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FORSCHUNG (F & E)

zucht von süsswasserfischen

Für die Entwicklung des elektronischen Bestimmungsschlüssels für Fischlarven und juvenile Stadien verlagerte sich der Schwerpunkt der Tätigkeit ab 2017 auf die Haltung und Zucht von Süßwasserfischen. Die Arbeiten daran dauerten bis zur Fertig-stellung des Produkts im Herbst 2023 an.

Material-beschaffung & Kooperation

Ein Teil der Fischzucht erfolgte in der Aquarienanlage und in der Freilandanlage des eigenen Unternehmens. Die Elterntiere stammen von Wildfängen oder aus Fischzuchtanstalten, Eier wurden teils im Freiland gesammelt oder, z. B. von einigen Störarten, im Handel erworben.

Ein wesentlicher Anteil der benötigten Präparate wurden vom Co-Autor Wolfgang Hauer sowie von Fischzüchtern, wissen-schaftlichen Einrichtungen, vom Aquarien-haus des Alpenzoos Innsbruck und von fachkundigen Personen zur Verfügung gestellt. Die Liste der Unterstützer des Projektes ist über den Support Link auf der Startseite abrufbar. 

aquarien-anlage

Für die Fischzucht wurde in einem Untergeschoß es Büros eine Aqua-rienanlage, bestehend aus zwölf Becken, eingerichtet. Das Wasser der Becken mit temperatur-empfindlichen Arten wurde mittels Kühl-Aggregaten auf niedriger Temperatur gehalten. Für rheo-bionte Arten sorgten starke Wasser-pumpen für die entsprechenden Strömungsverhältnisse. Eier wurden regelmäßig vom Substrat entnom-men oder durch bodennahe Gitter von den Eltern abgeschirmt. Eier und frisch geschlüpfte Larven wurden in sogenannte Egg-Tumbler überführt

(sh. rechtes Bild), die Larven nach Aufzehrung des Dottersacks mit Rotatorien und später mit Artemien gefüttert. Zucht und Aufzucht gestalteten sich bei einigen Arten als schwierig, und Larvenmaterial konnte oft erst nach mehreren Versuchen gewonnen werden.

Aussen-Anlage

Größere Arten wie Kaulbarsch, Giebel oder Schleie, aber auch kleinere Arten wie Schlamm-peitzger oder Moderlieschen, bei denen die Vermehrung in der Innenanlag nicht glückte, wurden zur Zucht in die 1.500 Liter Außenbecken oder in Außen-Aquarien eingesetzt. Als Laich-Substrat diente in Töpfen eingesetzte Seerosen oder Hornkraut, die regelmäßig nach Eiern abgesucht wurden. Gelege wurden rechtzeitig entnommen und in die Egg-Tumbler der Aquarienanlage eingesetzt.

Bild oben: 1.500 Liter Außentanks. Die Belüftung erfolgte über kräftige Außenfilter oder mittels Solar-betriebener Belüfter. Bild links unten: Gelege des Moderlieschens an einem Seerosen-Stiel.

Ablaich-monitoring

Zur Überprüfung des Paarungs-vorgangs und der Eiablage erfolgte in den Tanks kam eine Unterwasserkamera der Marke Aqua-Vu HD10i Pro zum Einsatz. Mit dieser Methode konnten Aktivitäten unterhalb der Schwimmpflanzen registriert werden, ohne die Fische in ihrem Verhalten zu sehr zu beein-trächtigen. Die Kamera wurde über ein Datenkabel in die Tanks abgesenkt. Die Beobachtung erfolgte über den Kamera-Monitor in ausreichender Entfernung zu den Behältern.

störe

Insgesamt fünf Störarten wurden aus Eiern bis zum Erreichen des juvenilen Stadiums großgezogen, von einem weiteren, Acipenser oxyrinchus wurden Präparate vom Meeresmuseum Stralsund zur Verfügung gestellt. Eine Kreuzung aus sibirischem und russischem Stör wurde ebenfalls gehalten und dokumentiert, aber nicht in den Schlüssel aufgenommen. Je nach Qualität des Eimaterials erreichten zwischen 50 und 100 Tiere das juvenile Alter (z. B. sibirischer Stör und Sternhausen), oder die Eier 

Bild oben: Frisch geschlüpfte Larven des Sternhausens (Acipenser stellatus)

starben kurz nach dem Eintreffen ab, und nur wenige Tiere durch-liefen die benötigten Entwicklungs-stadien (z. B. russischer Stör und Hausen).

Mit Ausnahme des Sterlets wurden die überlebenden Störe (sibirischer Stör und Sternhausen) auf Fischfarmen untergebracht. Die Sterlets stammen aus dem Life-Sterlet-Projekt in Wien; die überzähligen Tiere wurden deshalb nach Erreichen des Jugend-stadiums in der österreichischen Donau ausgesetzt (rechtes Bild).